Orkney: 
Die Orkney Inseln oder auch nur Orkneys genannt bestehen aus rund 60 kleinen und
größeren Inseln. 18 davon sind bewohnt und wir wollen unser Augenmerk
auf die größte und (nach unserer Meinung) touristisch interessanteste
werfen - Mainland.
Die Orkneys können im Norden Schottlands über zwei Fähren erreicht
werden. Die eine von John o´Groats kann nur Fußgänger befördern
und die andere von Scrabster nimmt auch Fahrzeuge mit. Auf der Strecke Scrabster -
Stromness fährt die Fähre auch ein gutes Stück an der Küste der
Insel Hoy entlang. Hier wartet das Wahrzeichen der Insel - Old Man of Hoy - mit
seinen 137 m Höhe auf seine Besucher.
Satellitenaufnahme
Mainland zeigt sich eher karg. Die Insel ist fruchtbar und besitzt viel Landwirtschaft,
das restliche Eiland ist vorwiegend von Gras- und Heidelandschaft mit vereinzelten
Mooren bewachsen. Mit Ausnahme von Wideford Hill besteht Mainland eher aus Hügeln
denn aus Bergen. Für einen Besuch sollte man auf gutes Wetter hoffen. Bei Nebel
oder Regen kann Mainland schon etwas aufs Gemüt schlagen. Wir hatten aber
diesbezüglich viel Glück und konnten unseren Aufenthalt so richtig genießen.
Stromness:
Stromness ist die zweitgrößte Stadt der Insel. Für viele Autotouristen
beginnt hier der Urlaub auf den Orkneys. Kleine Gassen, meist mit Kopfsteinpflaster,
prägen hier das Bild. Neben dem Hafen (das berühmteste Schiff, daß
das hier festmachte, war die Discovery) gibt es einige kleine Geschäfte
(besser kann man in Kirkwall einkaufen) und das Stromness Museum. Ein längerer
Aufenthalt in Stromness ist nicht unbedingt nötig.
Standing Stones of Stennes:
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- Von
den ehemals 12 Standing Stones of Stennes sind heute leider nur noch vier
größere zu sehen. Sie standen in einem Kreis von 30m Durchmesser. Ihre
Bedeutung ist bis heute ungeklärt. Ein paar Meter neben den Standing Stones of
Stennes liegt Barnhouse. Es ist ein steinzeitliches Dorf mit neun Häusern.
Ring of Brodgar:
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- Der
Ring of Brodgar hat einen Durchmesser von 103 m und besaß einst 60 freistehende
Steine. Einer dieser Steine hat eine Runeninschrift die "Björn"
bedeutet. Wir verraten nur, daß dieser Stein nicht der größte ist. Wir
wollen das Suchen nicht verderben. Warum der Ring of Brodgar erbaut wurde konnte bis
heute nicht geklärt werden.
Maes Howe:
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- Der
größte Cairn, der bisher von uns besucht wurde, ist Maes Howe. Die Anlage
wurde ca. 2600 v.Chr. als Grabmal gebaut. Maes Howe hat einen Durchmesser von 32 m
und der Eingang ist ca. 11 m lang. In dem Steinhügel befindet sich ein Hauptraum
und drei Nebenkammern. Runen im Inneren von Maes Howe belegen, daß der Cairn
mehrfach von Wikingern heimgesucht wurde. Neben den Runen wird auch ein Drache
vorgestellt. Die Führung durch den Cairn ist sehr informativ und auch die
Bedeutung der Runen wird gut erklärt. Seither wissen wir, daß die Wikinger
bei ihren Plünderungen durchaus Humor hatten.
Skara Brae:
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- Skara
Brae ist die wohl bemerkenswerteste Stelle auf den Orkneys. Das Steinzeitdorf
mit seinen zehn Hütten ist sehr gut erhalten. Es wurde ca. 3100 v. Chr. aus
Bruchsteinen erbaut. Vermutlich durch einen schrecklichen Sandsturm wurde der Ort
samt seinen Einwohnern und Inventar verschüttet und erst 1850 durch einen wohl
ebenso starken Sturm wieder freigelegt. Bei den Ausgrabungen wurden aber "nur"
zwei Skelette gefunden. Noch heute sind die Herdstellen, Abflußrinnen und
Steinmöbel gut zu sehen.
Orphir Rundkirche:
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- In
dem kleinen Ort Orphir steht die Ruine einer Rundkirche, die die einzige mittelalterliche
Kirche dieser Art in Schottland ist. Neben der Kirche steht ein Gebäude, das
mit einem Videofilm über die Saga der Orkneys informiert.
Broch of Gurness:
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- Aus
dem 1. Jahrhundert n.Chr. stammt der Wohn- und Wehrturm Broch of Gurness. Der Turm
war fensterlos und sein Dach bestand aus Holzstämmen, die mit Fellen bedeckt
wurden. Später wurden einige kleine Häuschen um den Turm herum gebaut, so
daß eine kleine "Stadt" entstand.
Auf den Ruinen und in der Umgebung des Broch fand man Langhäuser der Wikinger,
mit dem Grab einer Wikinger-Frau.
Brough of Birsay:
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- Brough
of Birsay liegt auf der Mainland vorgelagerten Insel. Ein Fußweg führt bei
Ebbe über Steinplatten zum Brough. Leider können wir nicht viel über
die Insel, den Brough oder den Eintrittspreis sagen........wir hatten immer Flut. Mit
dem Fernglas lassen sich ein paar Ruinen beobachten, die einst Langhäuser der
Wikinger waren. Brough of Birsay war die ehemalige "Hauptstadt" mit der
ersten Kirche der Orkneys.
In Birsay befindet sich der Earl´s Palace. Eine stattliche Ruine die immer
wieder Schauplatz verschiedener Reibereien der Mächtigen der Orkneys war.
Kirkwall:
Kirkwall liegt an der schmalsten Stelle von Mainland. Die Stadt ist sehr schön
und man merkt an den Gebäuden eine deutliche skandinavische Prägung. Die
Fußgängerzone reizt zu einem Bummel, die Preise sind jedoch recht
kräftig. Eine Besonderheit Kirkwalls sind die Boys and Mens Ba Games. Es sind
Ballspiele bei denen die Oberstadt gegen die Unterstadt antreten. Bis zu 200 Spieler
toben dann durch die Gassen der Stadt.
Die Kathedrale St.Magnus wurde 1137 im norwegischen Stil erbaut. In ihrem Inneren
erinnert noch vieles an die ehemalige norwegische Zugehörigkeit der Orkneys.
1263 wurde in dieser Kathedrale Haakon König von Norwegen begraben.
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- Der
Bishop´s Palace wurde im 12. Jahrhundert als Hallenhaus gebaut. 1263 starb hier
König Haakon von Norwegen. Von den Ruinen hat man heute einen sehr schönen
Ausblick über Teile Kirkwalls und nach Scapa Flow.
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- Der
Earl´s Palace liegt direkt neben dem Bishop´s Palace. Beide Gebäude
waren früher miteinander verbunden. Gegen 1600 wurde er von dem berüchtigten
Earl Patrick Stewart von Orkney erbaut.
Der Campingplatz von Kirkwall (wird vom ADAC empfohlen) ist nicht gerade der beste
den wir kennen, bietet sich aber für einige Urlaubstage auf Mainland an.
Scapa Flow:
Scapa Flow die große Bucht zwischen den Orkney Inseln wurde leider durch die
beiden Weltkriege bekannt. Sie bildet einen "natürlichen Hafen" und
war daher für die Marine interessant. Heute ankern hier im Schutz der Inseln
viele Tanker. Am 21.06.1919 versenkte sich hier die deutsche Flotte selbst. Dabei
gingen 74 Schiffe unter. Am 14.10.1939 wurde hier das Schlachtschiff Royal Oak
durch das deutsche U-Boot U 47 versenkt.
Dank der Wracks ist Scapa Flow ein Eldorado für Taucher. Einige
Tauchbasen bieten hier Touren an. Besucher, die nicht tauchen, können auf
Schiffen mit Unterwasserkameras Scapa Flow erkunden.
Italian Chapel:
Die Italian Chapel wurde im zweiten Weltkrieg von italienischen Kriegsgefangenen
erbaut. Die Gefangenen waren zum Bau der Schiffssperren zwischen den Inseln rund um
Scapa Flow eingesetzt. Sie nutzten aber auch ihre Zeit um die kleine Kapelle
aufzubauen und auszuschmücken. Der Schmuck, die Kacheln und die Säulen
sind aber alle nur aufgemalt. Die Künstler waren sehr begabt, da Besucher erst
zweimal hinschauen müssen um das zu erkennen.
The Gloup:
The Gloup liegt im Osten von Mainland. Es ist ein tiefe Felsspalte, die wie eine
Höhle mit eingestürztem Dach wirkt. The Gloup wird von vielen
Seevögeln zum nisten genutzt.
Yesnaby:
Die Klippen von Yesnaby liegen an der Westküste von Mainland. Hier bietet sich
ein schöner Ausblick über die Klippen und das Meer. Besucher sollten aber
größte Vorsicht an der Abbruchkante haben. Es gibt keinen Schutz wie z.B.
einen Zaun. Das Geröll ist sehr locker und Abstürze leicht möglich.