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Reisebericht Norwegen 2003


12. Juli 03 - 1.Tag
Wie immer und eigentlich auch nicht ungewöhnlich starten wir von zu Hause (Mainzlar). Um 9.00 Uhr morgens gings los. A5/A7 zur Vogelflug-Linie Richtung Norden und nur freie Autobahn. (kaum zu glauben, aber wahr). Eine Sight-seeing-Pause legen wir in Hamburg ein. Auf dem Programm steht das Miniatur-Wunderland. Wir hatten eigentlich erwartet uns etwas "Modeleisenbahn" anzusehen. Auf dieser Super-Anlage ist die Eisenbahn allerdings nur noch Nebensache. Drei Stunden lang haben wir in jeder Ecke etwas Neues entdeckt und sind uns jetzt schon sicher, daß wir nicht alles gesehen haben. Weiter auf der Vogelfluglinie kommt hinter Oldenburg die Fehmarnsund-Brücke und in Puttgarden erwartet uns die Fähre. Gebucht hatten wir für Sonntag 12.00 Uhr, gefahren sind wir Samstag 21.00 Uhr. Wir sind zwar 14 Stunden früher in Dänemark, aber ab jetzt beginnt der gemütliche Teil des Urlaubs.
Übernachtungsplatz ist Saksköbing.

13. Juli 03 - 2. Tag
Am Morgen starten wir zu unserer längsten Etappe Richtung Norwegen. Vorbei an Kopenhagen, über die Öresundbrücke (unser Skandinavienticket kennen sie hier noch nicht), durch Göteborg bis zur Riksgrense am Svinnesund. In Moss verlassen wir die E6 und nehmen die Fähre nach Horten. In Hoyjord haben wir einen kurzen Stopp gemacht, um uns die Stabkirche anzusehen. Einen Schlafplatz finden wir an der 306 bei Nes.

14. Juli 03 - 3. Tag
Über Odberg, dort überqueren wir den Lågen (scheinbar ein schöner Kanufluß), über Siljan und Skien (beides fanden wir nicht so doll), fahren wir entlang dem Telemarkkanal nach Ulefoss. Von Dalen bis Skien werden die Seen und Flüsse über Schleusen zu einem System verbunden - der Telemarkkanal. In Ulefoss machen wir einen kleinen Spaziergang und besichtigen die Drei-Kammern-Schleuse. Bisher kannten wir nur eine Doppelschleuse (Weilburg an der Lahn), was wir hier zu sehen bekamen, hat uns große Augen machen lassen. Drei Stufen, die auch für Passagierschiffe geeignet sind -grandios. Und trotzdem wurde das Ganze noch getoppt. In Eidsbygda gibt es zwei Schleusenanlagen. Die Vrangfoss-Schleuse ist ein ehemaliger Wasserfall. Entsprechend steil und gigantisch ist die Schleusenanlage. Fünf Kammern hintereinander. Ein Wasserdruck, der uns zweifeln ließ, ob kleine Boote das überhaupt überstehen können. Wer hier in der Nähe vorbeikommt, muß sich diese Schleuse unbedingt ansehen.
Weiter gings über Lunde und Drangedal bis nach Kragerö. Das Wetter - nach wie vor strahlend blauer Himmel und Sonnenschein und eine Wärme, wie wir sie in Norwegen noch nie erlebt haben, dazu der bezaubernde Ort Kragerö. Zuerst glauben wir uns am Mittelmeer zu befinden. Vor Kragerö die großen Boote und Jachten und in Kragerö die kleinen und großen Beiboote. Kragerö ist eine Einkaufsstadt in der (fast) alles mit dem Boot erledigt wird. Kleine und verwinkelte Gassen laden zu einem Bummel durch den Ort ein. Genug vom Ort und gegen Abend beginnt die obligatorische Stellplatzsuche. Am Skarvatn wurden wir fündig.

15. Juli 03 - 4. Tag
Als erstes erreichen wir Risör. Das Städtchen mit den weißen Häusern und dem weißen Fleck. Hoch über der Stadt wurde in früheren Zeiten der Fels mit Kalk weiß eingefärbt, um den Segelschiffen schon von weitem die Einfahrt in den Hafen zu erleichtern. Aus dieser Tradition heraus gibt es den weißen Felsen auch noch heute. Im Gegensatz zu Kragerö sind die Straßen hier rechtwinklig angeordnet, die Stadt wirkt dadurch aufgeräumter. Dem Charme tut diese Planung allerdings keinen Abbruch. Über Lyngör, das Dorf auf den Inseln, kommen wir nach Tvedestrand. Weiter gehts über die 410 nach Arendal und auf der E 18 nach Lillesand. Lillesand ist nach unserer Einschätzung der schönste der "weißen Orte", die wir so nennen, weil sie alle aus weiß gestrichenen Häusern bestehen. Bei diesem Wetter, der Lage von Lillesand und dem Ambiente, kommen wir uns vor wie in Spanien oder Griechenland. Einzig der Baustil erinnert uns an Norwegen - wunderschön.
Da wir aber auf unserer Reise noch einiges sehen wollen, müssen wir weiterfahren. Kristiansand und Mandal durchfahren wir, biegen in Vigland auf die 460 ab und finden kurz hinter Lone unseren Stellplatz. Abendessen und danach konnten wir im See ausgiebig baden. Nach den nördlichsten Punkt von Norwegen wollen wir morgen auch einmal den südlichsten besuchen - Kap Lindesnes.

16. Juli 03 - 5. Tag
Gleich nach dem Frühstück erreichen wir das Kap Lindesnes den südlichsten Punkt Norwegens und sind dort auch die ersten Besucher. Seit ewig langer Zeit und bis heute hat das Kap nichts von seiner Bedeutung für die Seefahrt verloren. Es gibt zwar kaum noch Segelschiffe, die mit den quer laufenden Winden zu kämpfen haben, das Leuchtfeuer ist aber auch für die heutige Seefahrt noch eine sehr wichtige Markierung. Es ist wie alle Seezeichen heute elektrisch betrieben. Zuerst brannte hier ein Holzhaufen, später ein mehrkammriges Kohlefeuer.
Weiter gings zunächst über die E 39 bis nach Flekkefjord. Ein kleines, nettes Städtchen, recht praktisch für den Einkauf zwischendurch. Der nächste Halt ist der Tronasen. Ein Paß wie wir ihn noch nie erlebt haben. Heute ist er eigentlich auch nicht mehr in Betrieb, aber für "Verwegene" ist er noch als Einbahnstraße befahrbar. Vor der Fahrt haben wir auch unseren Anhänger abgekoppelt, was sich auch im nachhinein als sehr sinnvoll erwiesen hat. Mit Hänger wären wir diese Straße wohl niemals hochgekommen. Die Straßenbreite oder eher der Pfad, entsprach der Breite unseres Autos. Dazu eine Steigung von über 25%, mit dabei Spitzkehren mit gleicher Steigung und einem Radius, den wir geradeso schafften. Nach fünf Kilometern ist die Fahrt über den Paß vorbei, wenn das Auto auf die wackelige Hängebrücke paßt.
Fazit: Wer den Trollstig als heftig empfindet, sollte nie den Tronasen fahren.
Tronasen überlebt ... und Egersund erreicht. Hier werden um 16.00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt. Egersund kann auf unserer Besuchsliste für Norwegen gestrichen werden. Auf der Küstenstraße Richtung Stavanger hatten wir geplant einen Stellplatz zu suchen, um am nächsten Morgen nach Stavanger zu fahren. Das hat leider gar nicht geklappt. Der Küstenbereich ist so dicht besiedelt, daß absolut kein Stellplatz zu finden war. Das Inland besteht aus Almen mit Viehwirtschaft, einen möglichen Stellplatz haben wir zwar gefunden, aber wir hatten keine Lust auf den Kampf mit dem fliegenden Viehzeug .... So erreichten wir Stavanger.
Wir sind davon ausgegangen, daß es sich um eine schnöde Industriestadt handelt. Die Außenbereiche unterscheiden sich auch keineswegs von anderen modernen Großstädten. Die Innenstadt und der Hafen haben uns aber sehr gut gefallen. Stavanger ist sicher nicht die schönste Stadt Norwegens, aber sicherlich eine Besuch wert.
Allerdings haben wir immer noch keinen Stellplatz. Da wir mit unserem Auto ja schlecht am Rande der Fußgängerzone übernachten können, verlassen wir die Stadt und fahren auf der 13 bzw. der schöneren kleinen Nebenstraße in Richtung Laurvik. Bei der Fähre angekommen hatten wir immer noch keinen Stellplatz. Jetzt wird es langsam eng - der Preikestolen, den wir morgen besteigen wollen, ist gerade um die Ecke. Und siehe da ... Glück gehabt. Kurz vor Kalvag finden wir doch noch unseren Stellplatz.
Gemütliches draußen sitzen, muß ausfallen ... hier gibt es keine Fliegen, hier gibt es keine Mücken, zwar ein paar dusselige Deltaflyer, die uns aber nicht stören. Warmes Wetter, kein Wind und wir haben die Hochburg der Midges erwischt. Um nicht wie in den Highlands aufgefressen zu werden, ziehen wir es vor, lieber im Auto zu schwitzen.

17. Juli 03 - 6. Tag
Aufwachen - Frühstücken - ein wenig Auto fahren und wir erreichen eines der wichtigsten Ziele unserer diesjährigen Reise - den Preikestolen. Durch die Reisezeit und das Wetter bedingt, standen auf dem Parkplatz ebenso viele Autos wie Wanderer unterwegs waren. Hinweisschilder deuteten schon gutes Schuhwerk und eine Gesamtwegzeit von gut 4 Stunden an. Der Wanderweg zum Preikestolen bieten so ziemlich alles, was man in ganz Norwegen finden kann - Wald - Moor - Seen - Hochgebirge - Fjell und das alles auf einem nicht gerade einfachen Wanderweg. Schon unterwegs haben wir immer wieder eine grandiose Aussicht, die am Preikestolen mit dem Blick über den Lysefjord noch einmal getoppt wird.
Im Nachhinein sind wir uns gar nicht mehr so sicher, was bei dieser Wanderung das Ziel war, der Weg oder der Preikestolen.
Zurück am Parkplatz trifft uns erst einmal ein klassisches Sommergewitter. Als wir am Vormittag losmarschierten zeigte das Thermometer an der Hütte 26 Grad (10.30 Uhr) an, um die Mittagszeit war es aber um einiges wärmer. Wir setzen unsere Fahrt fort, wählen bevorzugt Nebenstraßen aus. Besuchen die Felszeichnungen in Solbakk und die historische Kirche in Ardal. Unseren klasse Übernachtungsplatz finden wir im Hochland über dem Jösenfjord, das wir durch das Ulladal erreichen. Komfortabel mit WC, warmem Wasser, Strom und See. Bis jetzt hatten wir mit unseren Stellplätzen immer Glück und dank des Wetters brauchten wir bisher noch keinen Campingplatz bzw, keine Hütte - das ist die Krönung des Individualurblaubs.

18. Juli 03 - 7. Tag
Bye bye klasse Stellplatz.
Unverhofft stoßen wir bei Suldal auf ein kleines, historisches, aber noch immer in Betrieb gehaltenes Wasserkraftsägewerk. Der kurze Halt hat sich gelohnt. In Röldal besuchen wir die Stabkirche, die aber erst nach der Renovierung als Stabkirche hier steht. Zuvor war sie wohl eine einfache Holzkirche. Ob diese Stabkirche eine "echte" ist, bleibt für uns fraglich. Ab jetzt brausen wir über die uns seit Jahren vertraute Strecke - den Riksvegen 13 - über Odda nach Tyssedal.
Hier machen wir einen kurzen Abstecher zum Staudamm und wollten eigentlich zur Trolltunga (Trollzunge) wandern. Bergauf geht es hier nicht mit einem Lift, sondern mit einer offenen Drahtseilschienenbahn. Das Ding sah aber so abenteuerlich aus, daß sich Bernd nicht reingetraut hat. Somit keine Wanderung zur Trollzunge, dafür Weiterfahrt über Kinsarvik nach Eidfjord. Wir besuchen das Hardangervidda-Center. Das meiste der Ausstellung findet sich auch an anderen Orten. Einzig der Film im Supervideograph macht die Ausstellung wirklich sehenswert.
Da wir schon hier sind, wollen wir es nicht versäumen einen der vier größten Wasserfälle Norwegens zu besuchen - den Vöringsfossen. Ab 18.00 Uhr ist das Parken am Hotel kostenlos. Der Wasserfall ist schon prächtig. Eine schöne Alternative ist, mit dem Trolltoget vom unteren Parkplatz über die alte Paßstraße 6 km hinauf zum Wasserfall zu fahren und zurück zu wandern.
Langsam wird es aber Zeit einen Stellplatz zu suchen. Zurück über Eidfjord nach Brimnes, mit der Fähre nach Bruravik und weiter nach Voss. Voss ist absolut uninteressant, zum Einkaufen oder Essen aber bestens geeignet, es wimmelt nur so von Restaurants und Geschäften. Über Liland fahren wir zum Bergsdalen.
Am Hamlagrövatnet finden wir unseren Stellplatz. Der Regen kommt. Jetzt wo wir gerade schreiben, ist es zwar wieder trocken, aber der Himmel läßt vermuten, daß noch so einiges herunterkommen wird. Das paßt ja auch zu unserem Ziel für morgen - Bergen, die wohl regenreichste Stadt Europas.

19. Juli 03 - 8. Tag
Über Dale und Vaksdal fahren wir auf der E 16 Richtung Bergen. Die Fjorde und die Landschaft müssen wir suchen, da die Strecke größtenteils durch Tunnel geht. Aber natürlich finden wir Bergen und suchen erste einmal einen Parkplatz. Zielstrebig marschieren wir zum inneren Hafen, dem Markt und Altstadtviertel. Wir erreichen den Fischmarkt und freuen uns über ein enorm vielfältige Angebot. Da wir uns nicht entscheiden können, wählen wir zum Schluß ein Baguette belegt mit Lachs, Krabben und geräuchertem Wal. Geschmacklich haben wir Wal zunächst mit Roastbeef verwechselt ... (leider) echt lecker. In der Altstadt freuen wir uns besonders über Bryggen, ein Weltkulturerbe. Danach spazieren wir durch die Altstadt und fahren mit der Floibahn auf den Floi. Jetzt können wir Bergen zum zweiten Mal suchen. Tiefe Wolken liegen über der Stadt und es regnet ... typisch Bergen. Wieder unten geht's zum Dom und wir besuchen das Lepramuseum. Vorbei am Hafen und durch die Fußgängerzone schlendern wir zurück zum Auto.
Wir fahren über die E 39 Richtung Norden. Relativ flott mit neuen Brücken und Tunneln, der dazugehörigen Maut, erreichen wir Ytre Oppedal. Den Anleger finden wird, die Fähre suchen wir irgendwo auf dem Sognefjord. Die kurze Wartezeit vertreiben wir uns mit der weiteren Routenplanung und setzen über nach Lavik. Weiter geht's durch Vadheim (nichtssagend) bis Steien. Hier biegen wir ab für eine Runde entlang des Gaula, ein kleiner aber wunderschöner Wildfluß. Danach erreichen wir Förde, prima zum einkaufen, aber optisch ziemlich uninteressant. Am Automat der MiniBank versorgen wir uns mit Bargeld und fahren über den Riksvei 5 in Richtung Florö. Seit dem Abstecher zum Gaula suchen wir unseren Stellplatz, was hier allerdings recht schwierig ist. Erst auf der 614 am Nordalselva werden wir fündig.

20. Juli 03 - 9. Tag
Nach unserem guten Frühstück starten wir in Richtung Norden. Hinter Svelgen kommen wir in das Myklebustdalen, was mal wieder eines der besten Beispiele für ein norwegisches Tal ist. In Isane nehmen wir die Fähre nach Starheim, fahren über Arheim bis Koparnes und nehmen dort die Fähre nach Arvik. Über die Insel Gurksöy düsen wir vorbei an Fosnavag zur Insel Runde. Wir hatten schon viel über diese "Vogelinsel" gehört und waren gespannt sie zu sehen. Eine Wanderung (Spaziergang) von etwa drei Stunden sollte man einrechnen. Belohnt wird man, wenn man wie wir Spitzenwetter hat, mit einem unglaublichen Rundumblick über das weite Meer, zahlreiche Fjorde und Inseln, dabei ist nahezu die ganze Palette zu sehen, die Norwegen zu bieten hat. Wer mit etwas Mut relativ dicht an die Felskante geht, kann die unterschiedlichen Vogelkolonien beobachten. Im Gegensatz zu dem, was wir in Deutschland gewohnt sind, gibt es hier keinerlei Sicherheitsvorkehrungen wie z.B. Geländer. Der Fußweg endet einfach an der Klippe. Und weil es hier so schön ist, beschließen wir hier zu übernachten. Der Abend bringt leider eine böse Überraschung - strahlend blauen Himmel, Sonnenschein und absolute Windstille ... wir sitzen in der Midgesfalle!
Bei bestem Wetter und großer Hitze hocken wir im geschlossenen Auto, weil wir draußen bei lebendigem Leib aufgefressen werden würden.

21. Juli 03 - 10. Tag
Über Ulsteinvik, Hareid, Fähre Salesund erreichen wir Alesund. Wir freuen uns in Alesund sehr schnell über die Wegweiser zum WoMo-Stellplatz, stellen aber bald fest: Die spinnen - die Norweger. Mal steht ein Schild - mal nicht, dann wieder nur so, daß man es gerade noch sieht, wenn man schon falsch abgebogen ist. Dann fängt man an den WoMos zu zu winken, die man mindestens schon fünfmal gesehen hat, weil sie den selben Irrweg nur in umgekehrter Richtung fahren. Glaubt man dann am Ende total falsch zu sein, ist man doch am Stellplatz. Der Platz selbst entschädigt für die Suche.
Nur ein kurzer Fußweg bis zur Innenstadt, sehr viele Plätze, kostenlose Ver- und Entsorgung, kostenlose Toiletten nur Duschen, Waschmaschine und Wäschetrockner sind kostenpflichtig (6 min duschen = 10 NOK). Der Parkgebühr beträgt pro Stunde 14 NOK, für den ganzen Tag 140 NOK. Wir machen einen ausgiebigen Stadtbummel, holen Souvenirs, essen Fisch + Chips und finden ein paar sehr schöne Geschäfte, mit Preisen oberhalb unserer Vorstellungen. Von der Fjellstua haben wir einen wunderschönen Ausblick über die Stadt. Alseund unterscheidet sich etwas von anderen Städten in Fjordnorwegen. Durch einen Brand 1904 stark zerstört, wurden die Häuser des Stadtkerns nicht mehr aus Holz sondern aus Stein neu aufgebaut. Alesund ist die Stadt des Jugendstils. Da Alesund gut sichtbar auf drei Inseln erbaut wurde, ist im Grunde die ganze Stadt ein einziger Hafen.
Über Sjöholt und Vestnes geht es mit der Fähre nach Molde (hat uns nicht viel gesagt) und an der 64 in der Nähe der Trollkyrka finden wir unseren Stellplatz.

22. Juli 03 - 11. Tag
Aufgestanden, gut gefrühstückt und ca. 150 m bis zum Parkplatz der Trollkyrka gefahren, Sie wollen wir heute vormittag besuchen. Die Trollkyrka ist eine Grotte, ein wenig unterhalb des Fjellgipfels. Der Weg dorthin ist ca. 4 - 5 km lang, sehr steil, felsig und eher eine Klettersteig. Nach gut 1,5 Stunden erreicht man die Trollkyrka, mehr oder weniger auf allen Vieren kriechend. Wie fast alle natürlichen Sehenswürdigkeiten wurde an der Grotte keine Hand angelegt. Wie man rein und rauskommt bleibt jedem selbst überlassen, auch ob man sich die knapp 70 m kletternd und kriechend durch das Stockdunkle wagt. Gute Kleidung (Schuhe) und vernünftige Lampen sind ein Muß. Bis zum Wasserfall in der Grotte haben wir es nicht geschafft ... unsere Lampen waren einfach zu schwach. Aus Sicherheitsgründen sind wir lieber nicht ganz hineingegangen.
Zur Mittagszeit zurück am Auto gings es weiter über Elnesvagen nach Vevang. Hier beginnt die Atlantikstraße. Eine 8 km lange besonders sehenswerte Straße. Die durch Dämme und Brücken mehrere Inseln verbindet - wunderschön. Auf Averöy angekommen, nehmen wir den südlichen Weg um die Insel bis nach Kvernes. Auf der ganzen Strecke sehen wir (vermutlich) Sommerhäuser, die so schon und großartig sind, daß man das Geld erahnen kann, das dahintersteckt. In Kvernes steht wir vor der Kirche, in schönem weiß und relativ neu. Wir wundern uns, warum das eine Stabkirche sein soll ... es ist einfach keine. Erst als wir in die Kirche gehen wollen, können wir die kleine rote Stabkirche hinter der neuen weißen entdecken ... es gibt sie also doch. Sie ist sogar relativ groß, schön bemalt und für eine Stabkirche recht jung.
In Bremsnes nehmen wir die Fähre nach Kristiansund. Eine bunte geschäftige Stadt. Sie unterscheidet sich allerdings nicht sehr von anderen Hafenstädten. Stadtbummel, etwas einkaufen, etwas Essen und zu unserer Abfahrt können wir die Midnatsol der Hurtigrute beobachten. Auf dem Riksvei 70 führt unser Weg über Bergsöya bis kurz vor Sandvika (Tingvoll). Dort finden wir, direkt neben eine Tunnel auf der alten Straße unseren Stellplatz.

23. Juli 03 - 12. Tag
Auf dem Riksvei 70 erreichen wir Sunndalsöra und kommen in das schöne Sunndalen. Entlang der Driva fahren wir, die mal gemäßigt und mal wild durch das Tal rauscht. In Oppdal zweigen wir auf die E6 ab und erreichen das Dovrefjell. Nach wir vor wird an jeder Ecke versucht, den Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Selbst hier gibt es angeblich originale Lappencamps. Die Infos über das Dovrefjell gehen nach wie vor eher gegen null - schade. Die Landschaft ist schön, aber die E6 nervt irgendwie. Das ist uns noch nie so aufgefallen wie in diesem Jahr.
Vorbei an Dombas (Lebensmittel einkaufen) und Dovre biegen wir in Nordsel auf eine kleine Piste (Vagaruti) Richtung Vagamo ab. In Vagamo besichtigen wir die Stabkirche und fahren weiter nach Lom. Um ehrlich zu sein, besteht Lom nur aus einer Kreuzung. Die Einwohner haben es aber sehr gut verstanden, aus dieser Kreuzung eine Touristenhochburg zu machen. Wir sehen uns die Stabkirche mit den Drachenköpfen an, besuchen das Jotunheimen-Fjellsenter und werfen einen kurzen Blick auf den Ort, dessen größte Attraktion vermutlich der Wasserfall der Otta ist.
Ab hier beginnt der langsame Aufstieg zum Jotunheimen und dem Sognefjell. Eine Strecke, die von Meter zu Meter schöner wird. Ein Stopp in Elveseter der ehemalige Bauerhof, der heute Hotel ist, mit dem Obelisk, der die norwegische Geschichte zeigt. Aus dem Leirdalen kommen wir in das Breiseterdalen. Fjell, Eis und Schnee nehmen zu und unsere Bewunderung für die faszinierende Landschaft auch. Kurz vor Hervassbu nahezu am höchsten Punkt dieser Strecke finden wir unseren Stellplatz.

24. Juli 03 - 13. Tag
Nach unserem Morgenkaffee starten wir mitten im Sognefjell und halten bei Oscarshaug für einen wunderbaren Rundumblick. Bei Turtagrö schauen wir uns das Sporthotel an. Danach geht's die steile Paßstraße hinab nach Skjolden.
Entlang des Lustrafjords sehen wir den Feigumfossen und stoppen in Solvorn. Mit der Fähre überqueren wir den Fjord und besuchen die älteste Stabkirche in Urnes. Das Kind auf unserem Rückweg zur Fähre verkauft diesmal keine Kirschen, sondern Himbeeren, doch auch diesmal kaufen wir ihm eine Schale ab. Mit der Fähre zurück nach Solvorn über Sogndal zur Stabkirche von Kaupanger. Hier haben wir etwas Streß mit einem Bus voller spanischer Touris. Es bedarf schon etwas Geduld, wenn man filmen oder fotografieren möchte, ohne daß ständig einer mitten im Bild steht.
Zwischen Kaupanger und Laerdalsöyri ist die Strecke doch etwas ungewöhnlich. Zunächst kommt ein sechs Kilometer langer Tunnel, dessen Ausgang der Fähranleger ist. Die Überfahrt mit der Fähre endet direkt wieder in einem Tunnel. Das besondere am Lärdal/Fetanosatunnel ist, daß sich in diesem Tunnel zwei Blitzen befinden.
Durch das Lärdal mit seinem schönen Wildfluß erreichen wir Borgund. Hier besichtigen wir die wunderschöne und sehr gut erhaltene Stabkirche. Dank fehlender Aufpasser kommen wir trotz Verbots auch innen zum Filmen. Die Stabkirche ist nicht umsonst ein Publikumsmagnet. Weiter auf der E16 kommen wir in das Fille-Fjell.
Da wir langsam mal wieder duschen oder baden könnten, halten wir Ausschau nach Hüttchen oder nach einem Stellplatz an einem Gewässer. Die Hütten haben uns nicht so zugesagt und zu Beginn des Valdres, genauer gesagt am Strandafjorden entdecken wir unseren Stellplatz. Jetzt war kräftiges Schrubben im See angesagt.

25. Juli 03 - 14. Tag
In der Nacht ging es los und er hat uns den ganzen Tag begeleitet ... der Regen.
Ein kurzes Stück hinter unserem Stellplatz erreichen wir die Öye-Stabkirche. Über Nordland und Hensas kommen wir nach Höre. Hier schauten wir uns die Stabkirche an, die eigentlich nicht wie eine aussieht. Der nächste Stopp galt der Stabkirche von Lomen. Von außen ist sie noch als solche erkennbar. Eine Besichtigung von innen war nicht möglich, weil die "nette" Schlüsselwärterin meinte, erst in 10 Minuten zu öffnen und wir sollten im Regen warten ... nein danke.
Vorbei an der Silberschmiede in Halliasen und über Skammestein erreichen wir die Stabkirche von Hegge. Außer den ehemaligen Säulen (Stäben) und dem offensichtlichen Grundriss der Stabkirche sieht man der heutigen Kirche nichts von ihrer Vergangenheit an. Auffallend schön ist aber der Altar mit den Figuren in 3D.
Wir erreichen Fagernes und kommen in einen totalen Verkehrsstau. Wegen einer Veranstaltung haben sich scheinbar alle Norweger in diesem Ort versammelt - Platzangst. Eigentlich wollten wir das Volksmuseum in Fagernes besuchen, was wir wegen des Dauerregens auf (hoffentlich) morgen verschieben.
Zum ersten Mal in diesem Urblaub wollen wir nicht wild übernachten, sondern eine Hütte nehmen - wegen des Dauerregens -. Daher weichen wir nach Leira aus. Hier finden wir unser Hüttchen und faulenzen ... bei Dauerregen.

26.Juli 03 - 15. Tag
Bei diesem Dauerregen war das einzig trockene, das wir heute hatten unser Auto - unsere Arche Noah.
Regen hin, Regen her ... Kultur muß sein. Wir beginnen den Tag im Freilichtmuseum von Fagernes. Dort schauen wir uns historische Trachten und verschiedene Gebäude an und hören ein wenig der traditionellen Musik des Valdres zu.
Über Leira, Aurdal und Bagn fahren wir zur Stabkirche von Reinli. Wir haben eine ausführliche Privatführung und mußten auch hier fesstellen, daß auch diese Kirche etwas verändert wurde. Die nächste Stabkirche in Hedalen ist eigentlich keine mehr. Es wurde soviel daran verändert, daß der Ursprung nur noch zu erahnen ist. Mittlerweile schüttet es aus allen Rohren und wir entschließen uns einfach weiterzufahren. Wir erreichen Hönefoss - Regen - , Oslo - Regen -, Askim - Regen -, Orje und Schweden - Regen. Arjäng, Bengtsfoss - Regen -, Mellerud - weniger Regen.
Über Nebenstraßen fahren wir nach Gestad - hier tröpfelt es nur noch.
Mit Blick auf die Uhr und dem nachlassenden Regen wählen wir unseren Stellplatz für diese Nacht am Roos-Denkmal.

27. Juli 03 - 16. Tag
Wir kommen durch Vännersborg, Trollhättan, Arlingsars und erreichen Hedared. Hier steht die einizige bis heute erhaltene Stabkirche Schwedens, klein und schlicht mit nettem Innenraum - in Schweden schon etwas besonders. Über Boras erreichen wir Varberg, wo unsere direkte Rückreise beginnt.
Wieder faheren wir Malmö-Kopenhagen und Rödby-Puttgarden und stoppen in Lübeck.
Die Stadt hat einen wunderschönen, historischen Kern und unser Bummel wird dadurch viel länger als geplant. Das "Paulaner's" machte uns einen Strich durch die Rechnung. Von deftigem deutschen Essen und kühlem Bier konnten wir uns nun wirklich nicht so schnell trennen.
Unseren Stellplatz fanden wir ein kleines Stück weiter Richtung Hamburg bei Stubben.

28. Juli 03 - 17. Tag
Ganz unspektakulär verlief die Rückfahrt von Lübeck bis Gießen. Nach 6 Stunden hatten wir es geschafft. So hatten wir alle Zeit der Welt, um in Ruhe wieder auszupacken.

Eine Superreise ist zu Ende ... aber wir haben schon neue Ideen für weitere Touren in Skandinavien im Kopf.


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